Habe gerade gelesen, dass jede Kuh täglich mit ca. zwei Euro subventioniert wird. Im Internet habe ich dazu folgenden Artikel gefunden: Neun Euro pro Kuh von der EU (Reichenbacher Zeitung, 28.06.2010)

Die EU-Agrarsubventionen werden im Internet veröffentlicht und können u.a. hier eingesehen werden: http://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/ So konnte z.B. die Campina GmbH in Köln im Jahr 2009 insgesamt 2 Mio Euro an Subventionen kassieren. Bloß: sie verarbeitet Milch lediglich weiter.

Das Hin- und Hergeschachere von Subventionen gipfelt dann in der Forderung des Bauernverbandes Mitte 2009: 1,5 Millionen Kühe zum Schlachter - Radikale Methode: Millionen Kühe sollen geschlachtet werden, um den Preisverfall der Milch zu stoppen (Süddeutsche, 21.07.2009)

Kleiner Exkurs ins Fleisch-Gewerbe: Millionenschwerer Rinderzüchter: Der Subventionsmeister (taz, 23.06.2009)
Protest auf Agrarministerkonferenz in Plön: Agrarsubventionen müssen Tierschutz und nachhaltige Regionalentwicklung besser fördern! (Netzwerk "Bauernhöfe statt Agrarfabriken, 28/04/2010)

Welche Konsequenzen haben solche Subventionen für den Menschen, die Tiere und die Umwelt?
Und wollen wir das wirklich?!

Kommentare (14)  

  • antworten Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 13.07.2010 um 16:43
    Es handelt sich um ein EU-Sonderprogramm, dass Verluste im letzten Jahr ausgleichen soll. Ich hatte mich schon gewundert, dass die Subventionen so niedrig sein sollen. Aber es ist "nur" ein Sonderprogramm.

    800 Euro bekommt ein Bauer, wenn er seine Kuh zum Schlachter bringt - was ist davon Subvention und was der Wert? Der Generalsekretär des Deustchen Bauernverbandes schlägt vor, das die EU 400 bis 500 Euro dazu zahlen soll. Durch eine Veringerung der Anzahl der Milchkühe, soll der Preis steigen. Mit Geburtenkontrolle ließen sich wohl keine Extra-Gelder von der EU fordern.
  • kommentieren
    bearbeiten Bedenklichen Inhalt melden löschen
    schrieb am 13.07.2010 um 16:51
    Abwrackprämie für Tiere also ...
  • antworten Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 13.07.2010 um 20:55
    Wenn ich ehrlich bin, hab ich in den verlinkten Artikeln z.T. den Lauf der Subventionen nicht so richtig nachvollziehen können. Wer bekommt was wofür? Und das wird dann nach Grünland berechnet. Unglaublich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was da Abläuft mit den Subventionen korrekt ist.

    Abwrackprämie für Tiere? Das ist ja pervers, zumindest in meinen Augen.
  • antworten Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 13.07.2010 um 21:38
    Dass Subventionen sich an der Grünlandfläche orientieren, finde ich gar nicht mal so schlecht. Warum sollten Rinderhalter, die wenige Tiere auf viel Fläche halten weniger bekommen als Halter, die viele Tiere auf kleiner Fläche halten?
  • antworten Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 13.07.2010 um 21:45
    Könnte man die Subventionen nicht an beidem festmachen, an der Anzahl der Tiere und der Grünfläche? Und warum brauchen wir überhaupt Suvbentionen? Könnte es nicht auch ohne gehen, oder bricht dann das ganze System in sich zusammen?
  • kommentieren
    bearbeiten Bedenklichen Inhalt melden löschen
    schrieb am 13.07.2010 um 22:01
    "Und warum brauchen wir überhaupt Subventionen?"

    Sehr gute Frage! Was ich mir viel effektiver vorstelle: Abschaffung ALLER Subventionen im Agrarsektor und stattdessen Preisbindung für sämtliche Agrar-Produkte wie auch schon im Buchhandel üblich.

    Vielleicht würden die Preise für sämtliche Tierprodukte dann endlich mal auf ein Niveau gehoben, dass zumindest eine etwas bessere Behandlung der Tiere in konventioneller Haltung überhaupt erst möglich wird.

    Und vielleicht fragen sich die Menschen dann auch eher, ob sie wirklich so viele tierische Produkte brauchen. Im Moment ist es schlicht zu einfach und zu preiswert, diese in Massen zu konsumieren.

    Wäre das vielleicht Stoff für eine Petition an den Bundestag? Gab es da schon mal ähnliche Aktionen?
  • kommentieren
    Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 14.07.2010 um 07:41
    Das hört sich so spontan nach einer guten Idee an, Lukita. Vielleicht wird den Konsumenten dann bewusst, dass diese Produkte auch einen Wert haben, denn durch die Subventionen werden die tierischen Produkte ja "verramscht." Bei höheren Preisen würde dann mit Sicherheit auch der Verbrauch sinken.


    Ich hab mal bei den Bundestags-Petitionen gesucht, aber in der Art, wie Du es Vorgeschlagen hast keine gefunden.
  • kommentieren
    Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 15.07.2010 um 18:02
    Gute Frage, Ann-Kristin! Ich hoffe auch, dass Agrarsubventionen überwunden werden.
  • kommentieren
    bearbeiten Bedenklichen Inhalt melden löschen
    schrieb am 15.07.2010 um 18:09
    Ich denke, dass ich mal einen Textvorschlag erarbeiten werde für eine solche Petition. Hilfe jederzeit willkommen!
  • antworten Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 16.07.2010 um 11:25
    Dass Problem der Agrarsubventionen ist womöglich ihre weite Verbreitung. Jedes Land möchte seine Landwirte stärken, da in anderen Länder Bauern auch Subventionen erhalten. Außerdem sehen sich viele Politiker als Anwälte der Landwirte.
  • antworten Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 16.02.2011 um 07:35
    Toller Blogbeitrag. Ich bin auch dafür, zu hinterfragen, ob wir wirklich derart viel in die Stützung der konventionellen Landwirtschaft ausgeben sollen.

    Einen schönen Artikel über die unsinnigen Auswüchse der Milchsubventionspolitik habe ich hier gefunden:
    http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2010/1102/004_milch.jsp

    Fazit: Eingriffe in den Markt führen auf Dauer meistens zu unerwünschten Nebenwirkungen.
  • kommentieren
    Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 16.02.2011 um 08:12
    Danke Mario, für den Link zu Quarks & Co. Den Beitrag hab ich gesehen. Und die Erklären Sachverhalte immer sehr verständlich.

    Ich finde es erschreckend, dass die Politik erst nach 15 Jahren merkt, dass eine Milchquote nicht funktioniert.
  • kommentieren
    Bedenklichen Inhalt melden
    schrieb am 16.02.2011 um 08:28
    Ich würde sagen: ... dass die Politik sich erst nach 15 Jahren gegen die Bauernlobby durchsetzen kann.
  • bearbeiten antworten Bedenklichen Inhalt melden löschen
    schrieb am 03.09.2011 um 12:18
    Utopia-Artikel zum Thema: https://utopia.de/0/magazin/jaehrlich-eine-milliarde-fuer-massentierhaltung-deutschland-subventioniert-billigfleisch?all

    Und ein paar Infos vom statistischen Bundesamt:

    Vom Erzeuger zum Verbraucher
    Fleischversorgung in Deutschland, Ausgabe 2008

    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/LandForstwirtschaft/ViehbestandTierischeErzeugung/Fleischversorgung1023202089004.html

    1 Stufen der Fleischversorgungskette und ihre Rahmenbedingungen

    2 Akteure in der Fleischversorgungskette
    2.1 Der landwirtschaftliche Betrieb mit Tierhaltung
    2.2 Das Ernährungsgewerbe

    3 Faktoren des Angebotes
    3.1 Die Primärproduktion
    3.2 Ein- und Ausfuhren von Schlachttieren, Fleisch und Fleischerzeugnissen

    4 Faktoren der Nachfrage
    4.1 Fleischkonsum
    4.2 Preismesszahlen für Schlachttiere und tierische Erzeugnisse
    4.3 Fleisch- und Fleischwarenkäufe privater Haushalte

    5 Die Fleischversorgungskette und gesundheitliche Aspekte
    5.1 Rückverfolgbarkeit
    5.2 Tierkörper- und Fleischuntersuchungen
    5.3 Mögliche gesundheitliche Folgen nach dem Verzehr von verdorbenem Fleisch