Montag, 21. Februar 2011

Fair Wear Foundation

Eine Liste der Firmen, die sich der "fair-wear-Foundation" angeschlossen haben, für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne in der Textilindustrie: http://fairwear.org/?w=fair-wear-brands

Zitat fairskate:

Die Fair Wear Foundation ist die vom Konzept und Kodex her beste Multi-Stakeholder Initiative zur Kontrolle von Arbeitsbedingungen.

Allerdings sind da inzwischen auch Unternehmen drin, die sich eigentlich überhaupt nicht um faire Produktion bemühen wollten, aber durch die Kampagne für saubere Kleidung dazu gedrängt wurden. Das gilt insbesondere für den Outdoorbereich und dort für Jack Wolfskin, Mammut und Schöffel.

Bezeichnender Weise sind diese Unternehmen auch in der ökologischen Produktoptimierung weit hinter Patagonia und Vaude (sowie Unternehmen aus anderen Textilbereichen we zündstoff, Monkey, hess natur, JUX, Continental) zurück.

Die Fair Wear Foundation guckt sich eben auch ausschließlich die sozialen Aspekte an. Das macht sie super, aber einige dort gelisteten Unternehmen sind ökologisch richtig mieß. Letztlich sogar dann auch wieder sozial mieß, denn im konventionellen Baumwoll-Anbau sterben jährlich rund 10.000 Menschen an Pestizid-Vergiftungsfolgen. Den Rohstoffanbau betrachtet die Fair Wear Foundation nämlich nicht.

So ist bei Patagonia seit über 15 Jahren sämtliche Baumwolle aus pestizidfreiem Bio-Anbau, bei den anderen Outdoormarken hingegen so gut wie alles konventionell.

Mitgliedschaft heißt auch noch nicht, dass die Standards wirklich umgesetzt werden. Die Kontrolle aller Produktionsstätten dauert bei großen Unternehmen ein paar Jahre und an deren Ende kann auch stehen, dass ein Mitglied wieder rausfliegt. So war es z.b. wohl auch bei Mexx, die ebenfalls nur auf Druck und nicht aus eigenem Engagement Mitglied geworden waren.

Ich bin daher zurückhaltend damit, mich positiv auf jene Unternehmen zu beziehen, die nicht freiwillig, sondern nur durch massiven Druck in der FWF gelandet sind. Wenn die Erstkontrollen durch sind und sie dann immer noch dabei sind, dann haben sie zumindest in diesem Aspekt wirklich etwas geleistet.

Aber wer konvenionelle Baumwolle verwendet, trägt letztlich zu massiven Gesundheitsschäden und sogar Tot von Baumwoll-Bauern bei. Das ist mir für ein Lob dann immer noch etwas zu krass. Betrifft übrigens auch Ikea... 

http://www.utopia.de/blog/beitrag/fair-trade-kleidung#comment-500321

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen