Dienstag, 22. Februar 2011

Peer Spirit - Treffen im Kreis

Der "Kreis" oder "Rat" ist eine alte Form, zusammen zu kommen, um respektvoll miteinander zu reden.
Der Kreis kann die Basis schaffen für einen Dialog auf Augenhöhe.

Infos auf englisch:
http://www.peerspirit.com/
http://www.youtube.com/watch?v=cAoEaVCurkg

Basisrichtlinien:
http://www.peerspirit.com/gifts/Circle-Guidelines-German.pdf

Weitere Infos auf deutsch:
http://www.all-in-one-spirit.de/index.htm

In der Transition Town Bewegung finden übrigens die meisten Treffen im Kreis statt:
http://www.transition-initiativen.de/

Kommentare (98) 

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    schrieb am 23.02.2011 um 10:22
    Und das Ganze dann noch ergänzt mit wunderschönen Bildern, wie Schüler_innen sich im Kreis begegnen: https://utopia.de/0/blog/beitrag/anziehung-und-ausstrahlung1

    Danke, Dagmar!
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    schrieb am 24.02.2011 um 19:49
    Inspirierend. Wie wohl die künftige Weltgemeinschaft im Kreis sitzen wird? Wenn nur diese unerträgliche Musik nicht wäre. Da muss ich mich wirklich schütteln. Igittigittiigitt! Boääh! Brr.

    Hab mir das mal näher angesehen. Sicher eine nette Anregung.
    http://www.peerspirit.com/gifts/Circle-Guidelines-German.pdf

    Aber für mein Gefühl ist die ganze Aufmachung zu betulich esotherisch - dazu passt dann auch, dass sogleich kommerzielle Angebote ins Auge springen (Seminare und Bücher).
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    schrieb am 25.02.2011 um 00:22
    An dem Marketing könnte man sicherlich noch etwas machen ;-)

    Zur Weltgemeinschaft:

    Eine Grund-Idee der Transition Town Bewegung ist ja gerade, dass man bei sich lokal anfängt und Gemeinschaften vor Ort bildet. Ohne übergeordnete Strukturen mit Vertretern und Vertreterinnen, die meine Interessen nicht vertreten können oder wollen...
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    schrieb am 24.02.2011 um 20:32
    harmonie ist eine strategie(tocotronic) nein inspirierend find ichs nicht im kreis zu sitzen.eher unfrei.
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    schrieb am 25.02.2011 um 02:04
    Ja, die Freiheit! Die ist natürlich von zentraler Bedeutung. Als von der Herkunft norddeutscher Fischkopp sind mir etwa Nötigung zum Mitspielen in Forumtheaterszenerien oder ständige Umarmeiei und Küsserei auch ... naja, ich sag mal: unangenehm.

    Es ist ja die alte Geschichte. Gesellschaft und Vergesellschaftung statt Gemeinschaft und Vergemeinschaftung! Ersteres ist modern, letzteres eigentlich reaktionär. Jedenfalls repressiv. Regressiv, weil Sehnsucht nach Gemeinschaft heißt, aus Furcht von persönlicher Freiheit und Verantwortung in die kindliche Unschuld des Geborgenseins zu flüchten.

    Bei Kreisen ist in der Tat höchste Vorsicht geboten. Wer oder was entscheidet die Aufnahme? Oder die Dauer des Gleichseinmüssens?

    Hier entscheidet offenbar der bestimmte Zweck über eine begrenzte Zeit des Gleichseins, für die die Menschen freiwillig zusammen kamen. Die Methode wird hier in Berlin bei der jährlich stattdfindenden Woche des interkulturellen Dialogs bei den so genannten Dialog-Tischen angewandt. Man möchte erreichen, dass mehr oder auch weniger Redegewandte oder Zurückhaltende sich gleichermaßen einbringen können - nicht müssen.

    Danach wird der Kreis wieder aufgelöst und wenns sehr gut geht, entwickeln einzelne hinterher irgendwelche gemeinsamen Projekte. Oder auch nicht.

    http://www.tage-des-interkulturellen-dialogs.de/

    Aber wie verhalten sich Weltgemeinschaft und persönliche Freiheit? Persönliches Mitwirken an der Festlegung geeigneter Produktionsmittel und -wege, -mengen und -zwecke bedarf m.E. moderne Formen der Vergemeinschaftung. Wir brauchen Institutionen, die uns in die Lage versetzen als eine menschliche Gemeinschaft Gleichberechtigter zu denken und zu handeln.

    Sollten sich die Transitiontown Bewegungen in direkter Abgrenzug zu einer solchen Perspektive bewegen, so zeigt das, dass auch die sympathischsten Bewegungen ihre spießigen Ecken haben, und auch nur Elemente sein können dessen, was zu einer Weltbewegung werden könnte, die letztlich - ich hoffe, in absehbarer Zeit - in der Lage ist, sich die institutionellen Bedingungen für ökologisch vernünftiges und gleichermaßen mitmenschliches Weltwirtschaften zu schaffen. Verhältnisse, die möglich machern, dass weltweit alle gut leben können ohne zugleich die natürlichen Grundlagen eines guten Lebens aller zu zerstören.
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    schrieb am 24.02.2011 um 20:39
    Kenne ich aus dem schulischen Bereich. So ähnlich liefen fast alle Lehrerfortbildungen ab und mit den Kindern habe ich so auch kommuniziert. Wir hatten keinen Redestab, aber dafür einen Erzählstein. :-)

    Ach, und, H.H.- die Musik wäre etwas für die Kategorie "Gruselig" in der Gruppe "Besondere Musik". ;-)
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    schrieb am 25.02.2011 um 04:05
    "Es ist ja die alte Geschichte. Gesellschaft und Vergesellschaftung statt Gemeinschaft und Vergemeinschaftung! Ersteres ist modern, letzteres eigentlich reaktionär. Jedenfalls repressiv. Regressiv, weil Sehnsucht nach Gemeinschaft heißt, aus Furcht von persönlicher Freiheit und Verantwortung in die kindliche Unschuld des Geborgenseins zu flüchten."

    danke topist, das ist es was ich keinesfalls unterstuetzen moechte,diese unmuendigkeit.fuehlen was man fuehlt und selbst denken, kann wie ich finde,in solch erstickender atmosphaere nicht gelingen.
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    schrieb am 25.02.2011 um 08:01
    Ja, eine interessante Frage ist, wie moderne Formen der Vergemeinschtung aussehen könnten bzw. sollten, die frische Luft zum Atmen und genug Raum für eigenständiges Reflektieren lassen, aber dennoch erlauben, gemeinsame Ziele verbindlich festzulegen und diese dann auch miteinander zu erreichen.
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    schrieb am 25.02.2011 um 08:20
    Früher hätte ich dem zitierten Satz entschieden zugenickt.
    Ich war auch immer ein ausgeprägter Feind von Gemeinschaften, wo man sich einordnen mußte, um dazu zu gehören.
    Jede Klicke hat mir Gänsehaut verursacht, ich wäre keinem einzigen Verein freiwillig beigetreten.

    Das hat sich mit dem Selbständig machen geändert.

    Inzwischen bin ich in mehreren (Interessens-) Gemeinschaften vertreten.
    Und da gehts sicher nicht darum die kindliche Unschuld des Geborgenseins zu flüchten.
    Puhhh....ne so fühlt sich das wirklich nicht an.

    Dazu ist jede dieser Gemeinschaften, ob es jetzt Slow Food ist, mein Unternehmerinnen-Netzwerk oder wo ich sonst noch so mitmischen, viel zu heterogen und meistens auch in unterschiedliche Lager gespalten, die z.T. auch vehement streiten (woher kennen wir das? ;-))

    Aber: neben dem, daß knallhart persönliche Ziele verfolgt werden (und keiner versucht es zu leugnen), legt man sich gleichzeitig gemeinsam auf verbindliche Ziele fest und man greift sich gegenseitig unter die Arme, wo's Sinn macht.

    Und für mich ist es eine sehr bereichernde Erfahrung, daß das keinesfalls ein Widerspruch sein muß und die Luft zum Atmen bleibt.

    Das ganze nennt sich in Neudeutsch Netzwerken und mit dem Begriff und der Tätigkeit habe ich eigentlich gar keine Probleme...
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    schrieb am 25.02.2011 um 08:54
    Das hört sich doch gut an. Ich bin auch der Meinung, dass die von den alten Soziologen (Weber, Tönnies ...) wohl nicht zuletzt auch gegen Marx/Engels Kommunismus ins Feld geführte Sichtweise von der Geschichte grad eingeholt wird. Wir brauchen zweifellos und auch höchst dringend moderne Weisen der Vergemeinschaftung - im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Es ist aber gut, das repressive und regressive Potenzial von Gemeinschaftlichkeit nicht aus dem Auge zu verlieren, also nicht das Kind mit dem Bader auszuschütten.

    Und diese gefühlsduselige Musik scheint mir schon - fast - ein verlässlicher Indikator dafür zu sein, dass da etwas lauern könnte, was einem freiheitsliebenden Geist nicht recht geheuer sein kann.
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    schrieb am 25.02.2011 um 09:30
    topist schreibt: "Und diese gefühlsduselige Musik scheint mir schon - fast - ein verlässlicher Indikator dafür zu sein, dass da etwas lauern könnte, was einem freiheitsliebenden Geist nicht recht geheuer sein kann."

    Der Ton macht die Musik und vielleicht funktioniert bei diesem Spruch ja auch der Umkehrschluss, dass die Musik den Ton macht - den Umgangston, wie wir miteinander reden ;-)
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    schrieb am 25.02.2011 um 10:45
    "Es ist aber gut, das repressive und regressive Potenzial von Gemeinschaftlichkeit nicht aus dem Auge zu verlieren"

    Insgesamt beobachte ich viel mehr eine riesige Angst vor diesem regressiven Potential.
    Viele lassen sich nicht ein auf Gemeinschaftlichkeit, weil sie auf der einen Seite ein überstarkes Harmoniebedürfnis haben.
    Auf der anderen Seite sich nicht vereinnahmen lassen wollen.

    Das war jedenfalls der Kern bei mir.
    Die Botschaft, die mir mitgegeben wurde als Kind lautete:
    Konflikte sind unbedingt zu vermeiden. Weil nach einem Konflikt wird eine Beziehung immer beschadet hervorgehen. (überspitzt).

    Erst seit ich diese Botschaft in Frage gestellt habe und einen Konflikt auch mal aushalten kann, kann ich Gemeinschaftlichkeit positiv erleben.
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    schrieb am 25.02.2011 um 11:32
    Ja, Maria! Du schreibst:
    "Die Botschaft, die mir mitgegeben wurde als Kind lautete:
    Konflikte sind unbedingt zu vermeiden. Weil nach einem Konflikt wird eine Beziehung immer beschadet hervorgehen. (überspitzt)."

    Und es ist so erschreckend, wie viele Menschen genau das glauben! Fragen werden als Angriffe gewertet; es gibt nur sehr wenige Menschen, die in der Lage sind, zu verstehen, dass ein Fragender ein Suchender ist!
    Nur der Mensch, der versteht, woraus der Konflikt gewachsen ist, kann etwas an seinem Dazutun verändern und dadurch kann der Konflikt verschwinden, aufgelöst werden...
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    schrieb am 25.02.2011 um 16:50
    Ich finde meinen Umgangston ok. Warum soll ich meine Empfindungen verbergen?
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:15
    @topist: Falls Du mit dieser Aussage auf meinen Kommentar Bezug nimmst, kommt hier der Versuch einer Erklärung, was ich meinte, mit "dass die Musik vielleicht auch den Ton macht":

    Wenn die Musik esoterisch klingt, passt sich der Umgangston im Kreis vielleicht auch an - oder wir erwarten es zumindest beim Betrachten des Videos. Wenn wir das Video mit anderer Musik hinterlegen, kommt vielleicht auch gleich eine ganze andere Aussage rüber.

    Daher mein Tip: Ton ausschalten und nur Bilder und Text wirken lassen, wobei auch bei den Bildern und der Formatierung des Textes schon eine gewisse Einfärbung erfolgt ist ...
  • gelöscht am 25.02.2011 um 09:30 von lukita
    Dieser Kommentar wurde gelöscht..
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    schrieb am 25.02.2011 um 10:05
    Nun, ich lass gerade die Musik neben dem Schreiben noch ein Mal laufen.
    Sie gefällt mir!
    Sie erinnert mich an den wunderschönen Bayrischen Wald, in dem ich 1989 als DDR-Flüchtling, mit eben 5 Jahre alt geworddenem Sohn gelandet war.
    Immer dann, wenn es mir die Luft genommen hat, das Erleben dort, im Flüchtlingsquartier, bin ich mit Martin in diesen Wald geflüchtet und ich sehe, wie sich die Bäume hoch aufrichten und uns einen Schutz bieten.
    Da hatten wir Geborgenheit in dem ganzen Schrecklichen, das wir gerade erlebten.
    Seit zwei Jahren bin ich dabei, bei "Restorative Circles", die Dominic Barter seit Anfang der Neunziger mit strafgefangenen Jugendlichen in den Favelas Brasiliens praktiziert. Für die,die Englisch können, gibt es hier die Gelegenheit, zu lesen, was das für an "Restorative Circles" Teilnehmenden bedeutet:
    http://twitter.com/RestoraCircles

    Ich erlebe Kreise als etwas sehr Kraftvolles!

    Wir Menschen bestehen übrigens ausschließlich aus Rundungen - halt, bis auf die spitzen Zungen ...
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    schrieb am 25.02.2011 um 12:01
    in gespraechen und diskussionen oder dialogen kann man sich ja auch im kreis drehen,das heisst man kommt kein stueck weiter,gut wem das ncihts ausmacht .der kann im kreis sein zuhaus finden (geistig oder koerperlich)
    nach meiner erfahrung unterdrueckt gerade der kreis, die koerperliche naehe zum naechsten, den konstruktiven konflikt.
    die menschen haben angst "anzuecken".
    fuer mich steckt da durchaus eine gefahr drin,eben zugunsten einer falschen harmoniesehnsucht nicht mehr frei und kritisch zu denken.
    aber denken ist momentan verrufen,macht vielen angst..
    man koennte ja aus dem kreis rausfallen...der mir geborgenheit verspricht,aber auf kosten derer die vielleicht nicht dem kreis angehoeren,oder der eigenen intergritaet?
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    schrieb am 25.02.2011 um 12:06
    @SILKY: Wann hast Du denn das letzte Mal in einem Gesprächskreis gesessen? Mit welcher Erwartungshaltung bist Du in diesen Kreis gegangen? Wie hat sich das Gespräch entwickelt?
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:00
    ich mag deinen ton sehr gerne topist,einfach weil er spontan echt ,eben authentisch ist.bleib wie du bist.
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:14
    "aber denken ist momentan verrufen,macht vielen angst.."
    An was machst Du das denn fest?

    "man koennte ja aus dem kreis rausfallen...der mir geborgenheit verspricht,"
    Mir geht es bei der Kreis-Formation nicht um eine vermeintliche Geborgenheit. Das Gespräch kann einfach anders verlaufen, wenn man sich direkt in die Augen schaut... gilt natürlich auch fürs Internet.

    "aber auf kosten derer die vielleicht nicht dem kreis angehoeren,oder der eigenen intergritaet?"

    Mir ist meine eigene Integrität sehr wichtig. Ich verzichte auch immer wieder, Mitglied in Kreisen zu sein oder zu werden, die einen Grundkonsens haben, den ich als restriktiv empfinde.

    Andererseits habe ich immer wieder erlebt, dass ich durch die Kreis-Formation bereits Menschen wahrgenommen habe, mit denen ich sonst wahrscheinlich nicht ins Gespräch gekommen wäre. Der Kreis hat mir ermöglicht, die verbindenen Elemente besser wahrzunehmen.
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    schrieb am 25.02.2011 um 12:40
    Wer strafgefangener Jugendlicher ist, sitzt erstmal im Knast!
    Wenn dann ein frei Lebender kommt und erzählt, was ein "Restorativer Circel" ist, kann dem strafgefangenen Jugendlichen wohl kaum nach Harmonie und Geborgenheit im Kreis sein ...
    Da wird nämlich JEDEr zu diesem Kreis eingeladen, von dem der Jugendliche meint, dass er mit Teil der Ursache für sein straffälliges Tun war. Und jeder der Genannten kann auch noch dazu einladen ...
    Es geht darum, zu verstehen, was alles dazu gehört, damit ein Jugendlicher so hemmunglos wurde, dass er eine Straftat begehen konnte ...
    Da is nix mit Geborgenheit, allerdings wächst ein Verstehen in dem Kreis - die Straftäter verstehen, was sie dem durch sie Geschädigten angetan haben und die anderen im Kreis Sitzenden verstehen, was alles dazu beigetragen hat. Da ist stundenlanges Zuhören angesagt.
    Beendet wird der Kreis mit der Frage, wer was wem geben will und es wird schriftlich vereinbart. Die Beteiligten achten darauf, dass die Vereinbarungen eingehalten werden.
    Wer einen Konflikt verstehen will, muss einfach dazu bereit sein, zuzuhören und er selber muss auch von den Beteiligten verstanden werden.
    Dann gibt es später auch keine Wiederholungstäter ...
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:56
    Danke, Berthild für dieses schöne Beispiel. Macht Mut!
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    schrieb am 25.02.2011 um 13:22
    Der Kreis ist ein uraltes Symbol, das in verschiedensten Kulturen zu finden ist.
    Ein Medizinmann der nordamerikanischen Natives sagt dazu u.a.:

    "Der Kreis bedeutet Lebenszyklus. Er ist den indianischen Völkern heilig.

    In der Vergangenheit wurden Zeremonien im Kreis abgehalten. Für Versammlungen und Zusammenkünfte saßen wir immer im Kreis. Im Kreis können wir uns alle ansehen. Wir können die anderen Menschen verstehen. Das System in den öffentlichen Schulen erlaubt uns nicht, ins Gesicht des anderen Menschen zu blicken. Die Sitzanordnung – wie auch in diesem Raum – ist so, dass wir nicht in das Angesicht unseres Bruders und unserer Schwester blicken dürfen. Wir sitzen einer hinter dem andern und sehen nur Hinterköpfe. Daher wissen wir nicht, ob der Mensch vor uns lacht oder weint, weil es uns nicht erlaubt ist, sein Angesicht zu sehen. Der einzige Weg des Verstehens aber ist, wenn wir dem anderen Menschen ins Gesicht blicken können. Für mich hat ein solches Schulsystem den Zweck zu individualisieren, weil die Schüler gezwungen werden, über sich selbst und nicht über die anderen nachzudenken. Während unserer ganzen Schulzeit wird uns gelehrt, >mein< zu sagen und nicht . Das bewirkte in der indianischen Lebensweise den Verlust von Liebe, Frieden und Achtung. Wenn wir auf den Mitmenschen schauten und sahen, dass er in Not war, konnten wir ihm helfen und Anteil nehmen. Wir erkannten den Mitmenschen und wussten, ob er traurig oder glücklich ist. Daher waren auch die Türen der Indianer immer offen, weil sie die anderen Menschen liebten und achteten. [...]"

    Da habe ich doch glatt geguttenbergert und den Link vergessen. Das hole ich schnell nach:
    entnommen: http://johannesklinkmueller.wordpress.com/2008/09/10/indianische-weisheit-sinn-und-kraft-des-kreises/

    Ich persönlich würde das Sitzen im Kreis nicht überinterpretieren, finde aber, dass diese Form gewisse Vorteile bietet, u.a. dass man jedem ins Gesicht sehen kann.
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    schrieb am 25.02.2011 um 18:00
    acte schreibt: "Ich persönlich würde das Sitzen im Kreis nicht überinterpretieren, finde aber, dass diese Form gewisse Vorteile bietet, u.a. dass man jedem ins Gesicht sehen kann."

    Sehe ich auch so. Auch in einem Kreis ist es möglich, respektlos und ohne Wertschätzung miteinander umzugehen...

    Nachtrag: Der Kreis bietet aber bessere Voraussetzungen, um dann tatsächlich einmal ANDERS miteinander umzugehen. Wir schauen uns in die Augen und können dann entscheiden, ob wir uns wirklich vor den anderen schützen müssen, oder ob wir unsere gemeinsame Zeit nicht dafür nutzen können und wollen, um in den offenen Austausch zu gehen.
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    schrieb am 25.02.2011 um 16:32
    Puh, hab ich jetzt gesucht!
    Und gefunden hab ich es auch!
    Guckt mal, hier!
    Was für ein Doppelkreis!
    Und "vor Ort" erzählt Dagmar, was in diesem Kreis und durch die im Kreis Sitzenden alles bewegt wurde!

    https://utopia.de/0/blog/beitrag/anziehung-und-ausstrahlung1
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    schrieb am 25.02.2011 um 18:19
    Und wenn man um etwas sitzt, das man liebt, spürt man förmlich die positive Kraft, wenigstens für den Moment des Stillseins im Kreis.
    www.utopia.de/blog/beitrag/was-man-liebt
    Diese Bilder entstanden vor den Bildern, auf die Berthilds Link verweist.
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:01
    @lukita,ich mag deinen verhoerton nciht leiden.
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:10
    Danke für Deine Rückmeldung, wie meine Fragen bei Dir ankommen. Ich habe die Fragen gestellt, weil ich versuche zu verstehen, was Dich zu diesen zwei Aussagen hier bewogen hat:

    "nach meiner erfahrung unterdrueckt gerade der kreis, die koerperliche naehe zum naechsten, den konstruktiven konflikt."
    "fuer mich steckt da durchaus eine gefahr drin,eben zugunsten einer falschen harmoniesehnsucht nicht mehr frei und kritisch zu denken."

    Ich durfte in letzter Zeit in vielen verschiedenen Sitzkreisen Erfahrungen sammeln und die waren durch die Bank positiv! Mit meinen Aussagen wollte ich Dir definitiv nicht zu nahe treten. Ehrlich gesagt weiß ich aber nicht, wie ich die Fragen hätte anders stellen müssen...

    Vielleicht magst Du mir helfen?
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:01
    @lukita,ich mag deinen verhoerton nciht leiden.
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    schrieb am 25.02.2011 um 18:23
    Upps, Dein Kommentar ist vermutlich unfreiwillig, da exakt zur selben Uhrzeit eingetroffen, doppelt gesendet worden.
    Nun erzielt er möglicherweise eine andere Wirkung. Ich weiß nicht, ob Du diese gewollt hast oder willst.
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    schrieb am 25.02.2011 um 17:33
    Tja, woran liegt es, dass der eine Mensch in schriftlichen Fragen einen Verhörton hört, während der die Fragen schreibende Mensch einfach den Lesenden -, der meint etwas zu hören -, verstehen möchte?
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    schrieb am 25.02.2011 um 21:24
    Vermutlich an sehr unterschiedliche Vorerfahrungen mit dem Gegenstand der Diskussion. Aversionen können sehr tief sitzen (ich weiß, vonvon ich spreche :-) ) Ich denke, dass es immer gut ist, nachzufragen und dass das nichts mit Bevormundung zu tun hat.
    Ich vermute allerdings, dass Silky in der Frage nach persönlichen Erfahrungen mit solchen ritualisierten Gesprächskreisen die versteckte Botschaft vermutete, dass man lieber seinen Mund halten soll, wenn man keine persönliche (!) Erfahrung damit hat. (Zugespitzt formuliert). Das kann als Bevormundung empfunden werden. Also dass nicht akzeptiert wird, dass eine Person sich von vornherein dieser Erfahrung nicht aussetzen möchte, weil sie vielleicht ihre Gründe hat.
  • gelöscht am 08.07.2011 um 10:47 von YouMe
    Dieser Kommentar wurde gelöscht..
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    schrieb am 25.02.2011 um 21:45
    Wichtig finde ich es zu differenzieren, in welchen Situationen, mit welchen Teilnehmern, welcher Zielsetzung usw. ein Stuhlkreis sinnvoll ist. Ist es nämlich beiweitem nicht immer.

    sicherlich youme differenzieren ist immer wichtig,sehe ich auch so.
    danke fuer den klugen beitrag.
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:02
    @SILKY: Würdest Du mir den Gefallen tun und dann auch Deine Aussagen mir gegenüber einmal differenzieren?

    Aktuell habe ich nur eine Vermutung von topist, warum Du so ablehnend reagierst.
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:13
    Hm, ich versuche gerade herauszubekommen, wann ein Kreis beim Zusammentreffen von Menschen NICHT sinnvoll ist ...
    Ich hab dazu keine Idee ...
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:19
    Eine Herausforderung, die ich sehe: Was machen, wenn in erster Linie die Egos im Kreis sind und sich darstellen wollen?

    Konkretes Szenario: eine Gruppe von Menschen setzt sich in einen Kreis und will Regeln finden, wie sie zukünftig in einer Gemeinschaft zusammen leben wollen.

    Und jetzt kommt jemand vom Kaliber eines Guttenbergs in einen solchen Kreis. Jemand, der extrem eloquent redet und eine bestimmte Machtposition innerhalb einer Gruppe einnehmen will.

    Zu welchen Ergebnissen kann diese Gruppe kommen?
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:30
    Ist denn nicht für solche Fälle grad die Methode gedacht, dass die, die reden wollen, sich den Stab oder Stein nehmen und das Rederecht solange halten biss sich jemand anderes den Stab oder Stein schnapft? Und dass Pausen eingefordert werden können?
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:35
    Reicht der Einsatz eines Redestabes?

    Was ist, wenn die Grund-Voraussetzungen eines Dialogs nicht gegeben sind?
    https://utopia.de/0/gutefragen/fragen/welche-voraussetzungen-braucht-es-fuer-einen
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:48
    So seltsam es klingen mag, aber vielleicht braucht es tatsächlich erst einer Schulung der Spiritualität innerhalb eines solchen Kreises, bevor die Gruppe sich konkreten Aufgaben zuwenden kann: das Ego erst einmal über meditative Übungen los oder zumindest kleiner werden lassen...

    Solange das Ego im Vordergrund steht, kommen Argumente oft mit Hintergedanken. Es geht dann nicht mehr um die Sache. Vielleicht will das Ego spielen, vielleicht will es die Führung, vielleicht will es den größten Profit... vielleicht will das Ego das Ganze auch noch im Namen der Nachhaltigkeit...

    Echte Nachhaltigkeit wäre aber wohl, wenn Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls und nicht im Sinne eines oder einer Einzelnen getroffen werden.
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    schrieb am 25.02.2011 um 23:16
    Kann derzeit nicht mit der gebührenden Intensität einsteigen. Muss arbeiten. Die pragmatischen Erfahrungen finde ich, wie gesagt insspirirend. Sollte aber jemand eine Schulung in "Spiritualität" von mir verlangen wollen, wäre ich nicht dabei. Das Wort verursacht bei mir nicht selten ähnliche Gefühle wie die bekrittelte Musik.

    Geist ist Ausrichtung, Orientierung. Nicht mehr und nicht weniger. Eine vom Kontext losgelöste Ausrichtung gibt es nicht. Davon unabhängig irgendwelche Ausrichtungsheit oder Orientierungsheit einüben zu wollen erschiene mir absurd.

    Mich interessiert, wie die Menschheit wohl lernen könnte, im Kreis zu sitzen, wenns um wichtige Entscheidungen geht.

    Allen ein nettes Wochenende
    wünscht der Topist
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    gelöscht am 08.07.2011 um 10:47 von YouMe
    Dieser Kommentar wurde gelöscht..
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    schrieb am 28.02.2011 um 09:45
    Zu Zweit ist das z.B. echt schwierig mit dem Kreis ;-)
    Oder im Auto, oder beim Spazierengehen oder am Telefon....
    Dennoch wünsche ich mir dort auch eine respektvolle Unterhaltung auf Augenhöhe.
    Gerade beim Laufen kann das gut gelingen aber ehr weniger in Kreisform...
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    schrieb am 28.02.2011 um 10:20
    Maria_L schrieb am 28.02.2011 um 09:45 ¶
    "Zu Zweit ist das z.B. echt schwierig mit dem Kreis ;-)"

    Nein, das ist sogar der einfachste Fall: z.B. einfach zwei Stühle aufstellen (natürlich so dass sie einander zugewendet sind) und Platz nehmen ("Stuhlkreis"). Das führt normal zu einem intensiveren Dialog als bei der Anordnung nebeneinander oder Rücken an Rücken.

    Bei weniger als zwei Personen wird es allerdings schwierig mit der Kreisform, z.B. bei Sebstgesprächen :-)
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    schrieb am 28.02.2011 um 11:50
    "Zu Zweit ist das z.B. echt schwierig mit dem Kreis ;-)"
    "beim Spazierengehen"

    Da hilfts auch, mal links und mal rechts vom Gesprächspartner zu gehen. Fühlt sich anders an.

    Es ist ja auch ein Unterschied, wenn ich mit jemandem am Tisch sitze, ob ich gegenüber sitze, nebeneinander oder übers Eck. Gespräche können dadurch anders verlaufen, bzw. sich ergeben.
    Wenn ich merke, es beginnt seltsam zu werden, kann ich das gezielt verändern.
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    schrieb am 28.02.2011 um 12:04
    Mupsi, ich kenne das von Zwiegesprächen nach Möller, die ich mit meinem Lebensgefährten ein paar Jahre geführt habe.
    Da war das bewußte Gegenübersitzen statt irgendwo zwischen Tür und Angel reden auch sehr wichtig.
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    schrieb am 25.02.2011 um 22:56
    Beispiel aus der Schule

    Vor etlichen Jahren änderte ich die Anordnung der Schülertische im Klassenzimmer. Sie bildeten mit kleinen Zwischenräumen einen Kreis, in den auch mein Pult integriert war. (Für Gruppenarbeiten hatten wir rasches Umstellen der Tische eingeübt.) Kinder, die vor der Tafel zu sitzen kamen, hatten sowohl innerhalb als auch außerhalb des Kreises Stühle stehen, so dass diese Schüler sich nicht fürs Übertragen von Tafeltexten oder –bildern verrenken mussten.

    Ich habe über all die Jahre die Erfahrung gemacht, dass unsere Unterrichtsgespräche im Kreis deutlich effektiver verliefen, jeder sah jeden beim Sprechen (an), ging meist besser auf die Worte des Vorredners ein, die allermeisten Schüler hörten sich gegenseitig sehr viel aufmerksamer zu.
    Auch auf die Disziplin hatte das Sitzen in Kreisform, so meine ich, seine Auswirkung. Keiner konnte sich hinter einem anderen verstecken und unerkannt irgendwelchen 'Unsinn' treiben. ;)

    In fast allen Klassen wünschten sich meine Schüler nach einer Weile, etlichen Wochen, die alte Sitzordnung, (entweder an Gruppentischen oder in Reihen hintereinander zu sitzen) zurück. Wir erprobten selbige Anordungen der Tische, hielten unsere Beobachtungen täglich fest und erkannten nach spätestens zwei Wochen die Vorzüge des Kreises, zu dem wir dann erneut übergingen.

    Die meisten Fachkollegen mochten diese kreisförmige Sitzanordnung nicht sonderlich. Und die Tatsache, dass die Schüler nach einem rollierenden System alle zwei Wochen ihren Platz wechselten und zwar so, dass im Laufe eines Schuljahres jeder Schüler jeden Klassenkameraden mindestens einmal für vierzehn Tage als Tischnachbarn kennenlernte und an einer anderen Stelle im Raum saß, empfanden die meisten Fachlehrer als nervig oder zumindest anstrengend.
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    schrieb am 26.02.2011 um 08:53
    Es stärkt die, die schwach dasitzen, zu erleben, dass die Anderen mir ja zuhören! Was ich sage ist denen ja wichtig! Das haben sie vielleicht vorher noch nie erlebt, dass ihnen wirklich zugehört wird!

    Tja, weshalb erlernen Menschen Berufe?
    Wenn dahinter ein anderer RUF als der nach einem "Ich muss für meinen Lebensunterhalt sorgen!" stünde, würde manches anders aussehen, weltweit ...
    Damit das endlich anders wird, setz ich überall auf ein "Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden Menschen weltweit!"
    Damit kann nämlich JEDER Jugendliche seinen Traum der Kindheit: "Ich werd mal ..." verwirklichen!
    Überlegt mal, wie viel wir gewinnen, wenn an jedem Morgen alle Menschen glücklich aufstehen weil sie gerne ihrem Beruf NACHGEHEN, weil sie ihn mit FREUDE TUN!
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    schrieb am 26.02.2011 um 08:36
    Tja, festgelegt eben - "Wir machen das seit Jahrzehnten so!
    Wären wir nicht einer der Staaten, der andere Staaten am nachhaltigsten ausbeutet, wären wir nicht eine der führenden Wirtschaftsmächte der Welt geworden!
    Das konnte nur funktionieren, weil DIE Leute nicht wahrgenommen werden konnten, von Denen, die in den Banken (hupps, oder heißen die jetzt etwa Bänke?) vor ihnen saßen!
    Wie sollen Korrupte vor sich bestehen können, wenn ihnen andere ins Gesicht schauen können, ihnen dadurch einen Spiegel vorhalten?
    Genau das geschieht doch im Kreis - wir, die wir gerade schweigen, zeigen dem Agierenden unsere Emotionen, die durch sein Reden oder Tun bei uns geweckt werden.
    Das können Menschen, die sich selbst nicht sicher sind, nicht ertragen. Sie brauchen Grenzen, Schutzwälle, denken sie, weil sie zu oft verletzt wurden von gewaltgeladenen Wortlawinen ...
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    schrieb am 26.02.2011 um 09:01
    Danke Berthild, du hast eine häßliche Wahrheit schön auf den Punkt gebracht.

    Wobei natürlich auch gut zu wissen ist, dass es unmöglich ist, völlig frei von Anpassung an die üblen Verhälttnisse zu existieren, es aber doch verschiedene Spielräume gibt, und die gegebenenfalls auch mal erweitert werden können, wenn es den Spielraumpionieren danach verlangt - naja und es auch wirtschaftlich klug scheint.

    @ Dagmar. Ein sehr interessantes Beispiel für eine moderne Form von Vergemeinschaftung, finde ich. Ich lese deine Berichte aus dem Schulalltag stets gern und mit großem Erkenntnisgewinn.
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    schrieb am 26.02.2011 um 11:33
    Berthild schreibt: "wir, die wir gerade schweigen, zeigen dem Agierenden unsere Emotionen, die durch sein Reden oder Tun bei uns geweckt werden."

    Ich sehe nach wie vor die Herausforderung, wie wir mit jemandem umgehen können, der gelernt hat, mit Worten so meisterhaft umzugehen, dass uns erst gar nicht auffällt, dass wir manipuliert werden. Bei Politikern sind es Personen wie Guttenberg, Firmen und Medien nutzen professionelle Marketing-Abteilungen, Firmensprecher werden in Rhetorik geschult.

    Was machen, wenn ein Profi im Kreis sitzt, der den Kreis nutzt, um lediglich seinen eigenen Vorteil zu erzielen?
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    schrieb am 26.02.2011 um 11:48
    "Was machen, wenn ein Profi im Kreis sitzt, der den Kreis nutzt, um lediglich seinen eigenen Vorteil zu erzielen?"
    Das zeigt halt, daß auch ein Kreis keine Wunder wirken kann.
    Wenn der Wille zur ehrlichen Kommunikation da ist, dann kann sie auch im Quadrat oder auf dem Mond gelingen.
    Wenn nicht, dann hilft auch der Kreis nicht...

    Der Kreis hat den Vorteil, daß jeder jeden sieht.
    OK, das ist ein großer Vorteil, aber das wars auch schon...
    Zum Gelingen der Kommunikation gehört noch mehr.
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    schrieb am 26.02.2011 um 12:01
    Ich frage mich, ob der Kreis nicht doch auch mehr Potential hat, wenn man "spirituelle" Aspekte integriert. Ich weißt jetzt gerade keinen besseren Ausdruck. Der Ausdruck "spirituell" ist für manche ähnlich negativ belegt wie für andere der Ausdruck "Verzicht"...

    Ein Ansatz wäre z.B., zu Beginn erst mal eine Runde zu schweigen und sich auf den Atem zu konzentrieren.
    In welchen beruflichen Meetings macht man das schon?

    Nachtrag:
    Ich meine übrigens Konzentration auf den eigenen Atem...
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    gelöscht am 08.07.2011 um 10:47 von YouMe
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    schrieb am 28.02.2011 um 10:08
    Lukita schrieb: "Ich frage mich, ob der Kreis nicht doch auch mehr Potential hat [...]"

    Vieles läuft unbewusst ab, und für eine offene und harmonische Atmosphäre dürfte der Kreis grundsätzlich die bessere Wahl sein als irgendwelche Eck-Konstrukte, mit denen wir aber (leider) groß geworden sind und daher schnell skeptisch auf andere Anordnungen reagieren. Wie überall, kommt es aber immer auf den konkreten Anlass an. Das, was hier geeignet ist, mag dort ungeeignet sein.

    Eine gewisse Offenheit ist ohnehin Grundvoraussetzung. Ist die Haltung gleich ablehnend oder abwehrend, wird sich Mancher in der eigenen skeptischen Haltung nur bestätigt fühlen und alles als Quatsch abtun. Das gilt auch für die Konzentration auf das Atmen in der Runde.

    Übrigens ist für mich weder Spiritualität noch Verzicht negativ besetzt (beides eher positiv).
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    schrieb am 28.02.2011 um 10:23
    Auch für mich ist es keinswegs negativ besetzt, wenn Menschen sich bemühen, ihr Innerstes auf gemeisame Ziele hin ausrichten. Wenn manche dafür so gern das Wort "Spiritualität" benutzen, mögen sie das tun, solange sie mir das gleiche Recht zusprechen, es prosaischer auszudrücken. Ein wenig komisch wirds meines Erachtens, wenn damit verbundene Mttel (z.B. auch bestimmte Gefühle) zum Fetisch werden..
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    schrieb am 26.02.2011 um 12:21
    Lukita,

    gute Kommunikation hat für mich was Spirituelles.
    (Im Sinne von: über meine eigene Erfahrungswelt Hinausragendes).

    Ich denke, man sollte nicht die spirituellen Aspekte suchen, um gute Kommunikation zu erzeugen, sondern gute Kommunikation versuchen, um spirituelle Momente zu erleben...ogott...wie abgehoben klingt das denn wieder ;-)
    Das kann - muß aber nicht - im Kreis gut gelingen.
    Kann aber auch anders gelingen und kann auch gar nicht gelingen.

    Meine Erfahrung: Wenn ich versuche spirituelle Aspekte zu integrieren, wird's ehr nichts.
    Wenn ich versuche, offen und achtsam zu sein, dann klappts auch mit den spirituellen Momenten.

    Mir liegt sehr daran, daß Kommunikation auch klappen kann mit Menschen, die mit spirituellen Aspekten nach eigener Aussage gar nichts am Hut haben. (Erlebe ich ständig, obowhl ich selbst ehr spirituell aufgeschlossen bin)
    Deswegen würde ich das nicht überbewerten.
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    schrieb am 26.02.2011 um 13:12
    Maria L. Abgehoben kann etwas sein, das über den konkreten Anlass hinaus bedeutend ist. Wer ständig bodenständigt sein will, könnte in einer Art Bodenhaltung erstarren. Jedenfalls ist mir die von dir faforisierte Reihenfolge sympathischer als die umgekerte. Und so etwas Intimes wie Atem spüren möchte ich auf keinen Fall in irgendwelchen öffentlichen Begegnungen . Dem würde ich entfliehen, wie der Teufel das Weihwasser (da kann ich den alten Sündenbock gut verstehen) :-)

    Gruß vom Topisten
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    schrieb am 26.02.2011 um 16:50
    "Und so etwas Intimes wie Atem spüren möchte ich auf keinen Fall in irgendwelchen öffentlichen Begegnungen ."
    Naja...manchmal läßt sich das ja gar nicht vermeiden.
    Z.B. bei unseren Bergtouren, wenns kräftig bergauf geht ;-)

    Scherz beiseite.
    Den Atem spüren und im Körper lenken ist inzwischen für mich eine total normale überall mögliche Methode mich zu entstressen.
    Geht auch im Zug unter vielen Menschen.
    Aber drüber reden möchte ich in dem Moment ganz sicher nicht, das wäre kontraproduktiv.
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    schrieb am 28.02.2011 um 02:52
    native americans ( political correctness ), auf deutsch indianer empfinden den kreis als eine der seele gemässe form. daher auch die runden tipis. das zur formfrage. natürlich wäre da noch könig artus und die ritter der tafelrunde, aber ich schweife ab.

    aus der kreisform eine offenheit der seele abzuleiten, halte ich für falsch. die bereitschaft, miteinander in dialog zu treten, ist sicher von mehr faktoren abhängig als nur die sitzordnung.

    wobei in einer sache beide formen harmonieren, das runde muß in das eckige. :-))

    für den dialog auf augenhöhe hier ein link zu einem eigenen, älteren beitrag, der leider immer noch sehr aktuell ist.
    https://utopia.de/0/blog/logbuch-der-enterprise-sternzeit-08-47/augenhohe
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    schrieb am 28.02.2011 um 07:13
    Das Runde ins Eckige! Jawohl!

    Wie erklärt man sich in Esoterikerkreisen eigentlich die Langhäuser?
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    schrieb am 28.02.2011 um 09:33
    @GdS:

    "aus der kreisform eine offenheit der seele abzuleiten, halte ich für falsch."
    Die Kreisform kann die "Offenheit der Seele" allerdings erleichtern, eben WEIL man sich in die Augen schauen kann.

    "die bereitschaft, miteinander in dialog zu treten, ist sicher von mehr faktoren abhängig als nur die sitzordnung."
    Das ist ja auch den vorherigen Kommentaren bereits zu entnehmen.

    Nachtrag:
    Der Wunsch nach einem "dialog auf augenhöhe" oder der Wunsch nach offenem Dialog im Kreis reicht alleine nicht aus. Es braucht da wohl noch ein paar weiterer Voraussetzungen... https://utopia.de/0/gutefragen/fragen/welche-voraussetzungen-braucht-es-fuer-einen
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    schrieb am 28.02.2011 um 08:48
    aus der kreisform eine offenheit der seele abzuleiten, halte ich für falsch. die bereitschaft, miteinander in dialog zu treten, ist sicher von mehr faktoren abhängig als nur die sitzordnung.

    GENAU!
    Lieben Gruss,
    s.
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    schrieb am 28.02.2011 um 09:38
    @SILKY, Deine Dialog-Bereitschaft mir gegenüber scheint sich ja auch in Grenzen zu halten... vielleicht sollten wir uns testweise mal in einen Kreis setzen ;-)
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    schrieb am 28.02.2011 um 10:01
    Dazu gibts eine interessante Übung für Besprechungen:

    meistens läuft es so ab, dass sich alle Teilnehmer an einen Tisch setzen und dann eine gewisse Zeit reden oder einem Vortrag (mehr oder weniger) zuhören. Oft entspinnt sich zu einem Punkt eine Diskussion, die sich manchmal auch festfährt.

    Wenn die physische Posittion gewechselt wird (aufstehen und Platz tauschen) ändert sich oft auch der gedankliche Standpunkt.

    Sharon Livingston hat vor einiger Zeit eine typische Sitzordnung erforscht:
    Bericht: http://www.wirtschaftsblatt.at/home/service/karriere/vorsicht-minenfeld-sitzordnung-in-meetings-260539/index.do
    Grafik: http://www.businessweek.com/magazine/content/07_30/b4043083.htm

    Es macht zum Beispiel auch einen grossen Unterschied, ob Besprechungen im Sitzen oder Stehen gehalten werden (da ist von vornherein mehr Bewegung drin).

    Auch interessant:

    "Verzichten Sie auf Tische. Oder noch besser: Halten Sie Ihr Meeting gleich im Stehen ab. Erstens, weil sich damit die Laberzeit automatisch verkürzt. Zweitens, weil sich die Leute dann mehr und besser aufeinander zu bewegen. Ein Tisch symbolisiert immer eine Art Schutzwall. Drittens, weil sich dann keiner hinter seinem Tisch oder Nachbarn verstecken kann. Allein die sichtbare Position sorgt für weniger Herumlümmeln und mehr Engagement. Wenn überhaupt taugen Tische allein, um darauf Getränke oder Gebäck für die Pausen abzustellen."

    (Zitat von http://karrierebibel.de/treffpunkt-4-ungewoehnliche-tipps-fuer-bessere-meetings/ )
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    schrieb am 28.02.2011 um 12:27
    "Halten Sie Ihr Meeting gleich im Stehen ab. Erstens, weil sich damit die Laberzeit automatisch verkürzt."

    Das ist gut, ja ;-)

    Ich denke es ist auch wichtig, immer wieder aus der Routine auszubrechen.
    Eine Weile haben wir hier im 2-er Team unsere Morgen-Besprechungen mit 3 Oooommmms eingeleitet.
    Das wird dann auch wieder zur Routine und verliert seine Wirkung.

    Besonders gut klappt's beim Nordic Walken.
    Das Gehen bringt die Gedanken in Fluss und man muß sich auch etwas knapp fassen, weil schnell mal der Atem fehlt, wenn man zu engagiert und laut redet.

    Wie auch immer diese Durchbrechung der Routine aussehen soll, es muß von allen mitgetragen werden.
    Wenn mein Chef früher gesagt hätte, lass uns erst mal drei Oooommmm Singen, dann hätten ihm vermutlich Einige einen Vogel gezeigt (ich evt. auch).
    Die Gefahr bestand aber nicht ;-)
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    schrieb am 28.02.2011 um 19:21
    "Verzichten Sie auf Tische. Oder noch besser: Halten Sie Ihr Meeting gleich im Stehen ab."

    Im Afrikahaus hier gab es unlängst einen Vortrag über einen Besuch bei den in Mali lebenden Dogon, die noch ein weitgehend traditionelles Landleben führen. Großes Interesse fand beim (übrigens um kleine Tische herum plus in dazu gestellte Stuhlreihen hintereinander sitzenden) Publikum ein Lichtbild mit einem extrem niedrigen Haus ohne Wände. Es war die Beratungshütte der Dorfmänner. Das niedrige Dach soll verhindern, dass einer, der beispielsweise allzu arg kritisiert wird, erregt aufspringt und die anderen sich dadurch eventuell bedroht fühlen.

    Auch ne Möglichkeit :-))
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    schrieb am 28.02.2011 um 11:45
    Von oben hergeholt:

    "@Berthild:

    YouMe schrieb:
    "Wichtig finde ich es zu differenzieren, in welchen Situationen, mit welchen Teilnehmern, welcher Zielsetzung usw. ein Stuhlkreis sinnvoll ist. Ist es nämlich beiweitem nicht immer."

    Berthild schrieb:
    "Hm, ich versuche gerade herauszubekommen, wann ein Kreis beim Zusammentreffen von Menschen NICHT sinnvoll ist ...
    Ich hab dazu keine Idee ..."

    Mir stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt eine Antwort, die Dich davon überzeugen könnte, dass in bestimmten Fällen tatsächlich eine andere Anordnung als die in Kreisformation besser geeignet ist, um das angepeilte Ziel zu erreichen, und dass Du nicht meinst, es sei nur meine durch Konventionen geprägte Wahrnehmung, die mich dies glauben macht? Oder dass es an der falschen Zielsetzung lag? "

    Tja, wenn es darum geht, mich von etwas zu überzeugen, dann wird es wirklich schwierig. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Offenheit und Beweglichkeit hilfreich sind.
    Wo wird denn eine andere Ordnung eingesetzt?
    Im Gerichtsaal, in der Kirche, im Kino, in Hörsälen, kurz an Orten, wo ein Mensch herausragen soll ...
    Da, wo kein Dialog erwünscht ist, sondern schweigende Zuhörernde benötigt werden, sitzen Menschen konfrontativ.

    Das Ziel solchen konfrontativen Sitzens ist es, Menschen etwas als richtig und wahr akzeptieren zu lassen, was von VORNE kommt, oder?
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    schrieb am 28.02.2011 um 15:20
    Es gibt ja inzwischen auch Fahrräder, mit denen man im Kreis sitzen kann, aber in Bahn und Bus wäre es blöd. Finde ich.

    http://www.gruene-eutin.de/archiv/busha539.jpg
    http://media.belocal.net/20828/555x365_0,1.jpg

    Bei Vorträgen ist es auch wenig sinnvoll., im Kreis zu setzen. Und wenn die Versammlung zu groß ist.
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    gelöscht am 08.07.2011 um 10:47 von YouMe
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:27
    Doch, doch. Mir liegt gar nichts am monologisieren.

    Parties sind übrigens auch so Begegnungsformen, wo man ungern die ganze Zeit im Kreis sitzen würde.

    Mag allerdings auch die alten Zugabteile, wo sich jeweils zwei oder drei Personen gegenüber saßen. Man hatte zwar auch die Freiheit, die ganze Zeit zu lesen, aber es war auch nicht unwahrscheinlich, dass man miteinander ins Gespräch kam.
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    gelöscht am 08.07.2011 um 10:49 von YouMe
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:56
    @topist schrieb: "Bei Vorträgen ist es auch wenig sinnvoll., im Kreis zu setzen. "

    Warum nicht?
    Z.B. haben wir es in römischen Amphitheatern ja mit einer kreisförmigen Sitzanordnung zu tun. Erst dadurch war es möglich, im Zusammenhang mit der hervorragenden Akustik, die durch die kreisförmige Architektur erzielt wird, dort Bühnenstücke aufzuführen und auch Reden zu halten, die tatsächlich auch noch auf den hintersten Sitzreihen zu verstehen waren, und das bei bis zu 25000 Zuhörern/Zuschauern (wie z.B. im Amphitheater von Ephesus). Und das ganz ohne Verstärker...
    Der Vortragende sitzt zwar nicht in den Zuhörerkreisen wie bei einem Stuhlkreis, aber immerhin nahe des Brennpunkts der Kreise, was sicher auch noch einen Effekt auf die kommunikative Wechselwirkung zum Publikum hat (z.B. durch die akustisch bedingte größere Lautstärke von Beifalls- oder Missfallenskundgebungen).

    Allerdings sind Vorträge, Ansprachen, Predigten, Filmvorführungen u.ä. hier wahrscheinlich sowieso OT, weil es im Blog ja nicht um die Frage geht, wie sinnvoll ein Kreis bei beliebigen Arten von Veranstaltungen ist, sondern wie sinnvoll er bei Veranstaltungen mit Dialogcharakter ist.

    "Und wenn die Versammlung zu groß ist. " ,
    ja, dann macht ein Kreis wirklich keinen Sinn...
    Eine andere Sitzanordnung aber möglicherweise auch nicht:
    denn ein Dialog zwischen allen Beteiligten läßt sich (aus mathematischen Gründen) ohnehin nicht auf einer größeren Versammlung führen, da die Zahl der möglichen Verbindungen zwischen den Teilnehmern im Quadrat der Teilnehmerzahl steigt.
    Wenn nun die Anzahl der zwischen einzelnen Teilnehmern geführten Gespräche im Verhältnis zu den möglichen Gesprächen ein Kriterium für die Qualität des Gesamtdialogs einer Gruppe ist, so ergibt sich eine drastische Minderung dieser Gesamtqualität mit steigender Gruppengröße.
    Die Zahl möglicher Gespräche zwischen den Teilnehmern läßt sich wie folgt berechnen (abgewandelte Gaußsche Summenformel):
    ZahlMöglicherEinzelgespräche=n*(n-1)/2 (n ist hier die Zahl der Gesprächsteilnehmer).
    Bei 200 Teilnehmern wären z.B. ca. 20000 Einzelgespräche erforderlich, bis jeder mit jedem geredet hat. Das ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht möglich, egal, ob die Stühle im Kreis oder in welcher Anordnung auch immer aufgestellt werden.
    Als Quintessenz aus der Rechnung folgt, daß ein intensiver Dialog nur möglich ist, wenn eine gewisse maximale Anzahl an Gesprächsteilnehmern nicht überschritten wird. Diese Zahl dürfte irgendwo zwischen 15 und 30 liegen und damit wäre es wiederum kein Problem, die Teilnehmer im Kreis zu plazieren.
  • gelöscht am 08.07.2011 um 10:48 von YouMe
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:22
    Was ist schon alleinseligmachend?
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:35
    Eben.
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:30
    wer fragt führt..heisst es. hast du ambitionen?
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    schrieb am 28.02.2011 um 18:41
    SILKY, Fragen können helfen zu verstehen, warum jemand etwas schreibt oder sagt.

    Interessanterweise kombinierst Du hier eine Frage mit einer Unterstellung. Das wirkt gleich etwas provokanter.

    Ich freue mich, welche Meinungen hier schon zusammen gekommen sind. Sie helfen, Behauptungen meinserseits zu relativieren. Die Ausgangsidee ist bereits sehr viel facettenreicher geworden. Und vielleicht haben ja auch noch andere Mitlesende etwas davon.

    Welche Führungsambitionen sollte ich hier haben? Wen könnte ich führen? Und wohin? Keine Ahnung. Ich habe Spaß und Interesse am Austausch und der wird meiner Meinung nach einfacher mit Fragen. Insbesondere, wenn ich etwas nicht verstanden habe.
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    schrieb am 28.02.2011 um 22:01
    Ich habe mir jetzt die "Basis-Richtlinien" und auch noch das Video angesehen...außerdem sämtliche Kommentare gelesen...und jetzt frag´ich mich, Häääh?? Bin ich zu blöd, den verborgen tieferen Sinn hinter all dem zu erkennen? Was ich verstanden habe, dass hier ein Beratungs- und Coaching-Unternehmen sich präsentiert....ok. Ansonsten? Was ist daran revolutionär, bestimmte Gespräche im Kreis sitzend zu führen? Mit ziemlich banalen Regeln, die so - jedenfalls in meinem beruflichen Umfeld - bei jedem Workshop, in dem gemeinsam Lösungen erarbeitet werden sollen; bei jedem Teambildungs-Prozess in Unternehmen; bei jeder dienstlichen Besprechung, die moderiert wird, mehr oder weniger mit gleichen Instrumentarien, beachtet werden..... Dass private Unterhaltungen unter Freunden regelmäßig im Kreis stattfinden, indem man sich z.B. um einen Tisch setzt oder sich in gegenübestehenden Sesseln gruppiert, ist nach meinen Erfahrungen auch die Regel.... also worüber wird hier eigentlich geredet?
    Dass der Kreis nicht immer erforderlich ist oder passt, sollte eigentlich auch klar sein. Situationen, in denen Anweisungen erteilt werden oder eine Person Anderen Informationen vermittelt, also nicht Dialog stattfindet und auch nicht stattfinden soll , können sicher auch ohne Kreis auskommen. Insofern fand ich die in dem Video eingeblendeten Fragen an einer Stelle "Who leads? Who does the work?" und weitere etwas merkwürdig....Wenn´s da auch um das grundsätzliche In-Frage-Stellen von Führung, Hierarchien, Lehrer-Schüler-Verhältnissen etc. gehen sollte, dann wär´s ganz was anderes, was hier zu diskutieren wäre..... Aber wie gesagt habe ich das Ganze wahrscheinlich nicht verstanden.
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    schrieb am 28.02.2011 um 22:18
    Danke. Endlich mal eine nüchterne Betrachtung!

    Ja, ich denke auch: wenn man über Sinn und Unsinn von Herrschaftsstrukturen, Kommunismus usw. reden möchte, sollte man das direkt ansteuern und nicht den Umweg über solche Symbolistik wählen.
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    schrieb am 28.02.2011 um 23:23
    Ich sehe den Blog hier gerade als eine Sammlung, welche Erfahrungen Menschen in Kreisen gemacht haben. In den Kommentaren wird immer wieder nach Situationen differenziert.

    Ich persönlich kenne aus meinem beruflichen Kontext heraus keine Kreis-Formationen. Es gibt rechteckige Besprechungs-Tische in rechteckigen Besprechungs-Räumen.

    Aktuell ist es für mich bisher lediglich ein Gedanken-Experiment, ob eine Kreis-Formation - wie in den Richtlinien beschrieben - bei Besprechungen in der Firma funktionieren und ob es eine Bereicherung sein könnte...

    Im Zusammenhang mit der Transition Town Initiative bin ich neugierig, ob es gelingen kann, größere Projekte zu stemmen, ohne wieder neue Hierarchie-Ebenen auszubilden. Im Moment sitzen wir alle noch gleichberechtigt im Kreis...

    Aber Ihr habt schon recht: Den Blog könnten wir auch langsam schließen...
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    gelöscht am 08.07.2011 um 10:48 von YouMe
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    schrieb am 28.02.2011 um 23:45
    Ab einer bestimmten Personenzahl können auch Transitiontown Initiativen nicht mehr im Kreis sitzen und die Frage wechselt von einer der Sitzordnung zur Frage, wie diese oder jene Interessen, Wünsche, Ideen, Fähigkeiten und die dazu gehörigen Menschen einbezogen werden (bzw. sich einbringen) können in das gemeinsame Bestreben, eine Gesellschaft jenseits des billigen öls vorzubereiten.
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    schrieb am 28.02.2011 um 23:50
    YouMe schrieb am 28.02.2011 um 23:31 ¶
    "Ist es anscheinend eben nicht [klar], s. am deutlichsten – aber nicht ausschließlich usw."

    Das müsste inzwischen aber eigentlich klar sein.

    Ich hatte bereits darauf hingewiesen, daß es hier nicht um die Frage geht "wie sinnvoll ein Kreis bei beliebigen Arten von Veranstaltungen ist, sondern wie sinnvoll er bei Veranstaltungen mit Dialogcharakter ist."

    Und Nadeshda schrieb:
    "Situationen, in denen Anweisungen erteilt werden oder eine Person Anderen Informationen vermittelt, also nicht Dialog stattfindet und auch nicht stattfinden soll , können sicher auch ohne Kreis auskommen."

    Berthild erwähnte genau die Situationen, die hier explizit aus der Betrachtung ausgeklammert werden sollten.
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    schrieb am 01.03.2011 um 00:03
    @topist:
    Ja.
    Ab einer bestimmten Personenzahl ist weder ein Kreis noch ein effizienter Dialog mehr möglich, zumindest keiner, der noch alle Gesprächsteilnehmer miteinbezieht.
    Dann kann man entweder an der Organisation herumschrauben oder auch die Ansprüche an die Qualität des Dialogs senken und so weitermachen wie bisher (nur ohne Kreis...)
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    gelöscht am 08.07.2011 um 10:48 von YouMe
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    schrieb am 04.03.2011 um 00:19
    YouMe schrieb: "Berthild schreibt nicht, was explizit aus der Betrachtung ausgeklammert werden sollte, sondern wo Kreisformationen prinzipiell nicht eingesetzt werden usw. "

    Ja, genauso hatte ich sie auch verstanden.
    Mein Satz „Berthild erwähnte genau die Situationen, die hier explizit aus der Betrachtung ausgeklammert werden sollten“ war allerdings zugegebenermaßen etwas mißverständlich.
    Man konnte ihn so deuten, daß
    a.) Situationen ohne Dialogcharakter hier bzgl. einer Kreisanwendung wegen Irrelevanz nicht behandelt zu werden brauchen. Und daß Berthild, warum auch immer, genau von diesen schrieb (Kirche, Kino usw.). Das war zumindest der Sinn, den ich in diesen Satz hineingelegt hatte.
    Man konnte den Satz aber auch so deuten, daß
    b.) sie [ihrer Ansicht nach] explizit aus der Betrachtung auszuklammernde Fälle erwähnte.
    Du hast (intuitiv?) die falsche Bedeutung erwischt, nämlich b.). Aber wie gesagt, mein Fehler.
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    schrieb am 04.03.2011 um 11:02
    @Bastler: Die Mehrdeutigkeit Deiner Formulierung war mir bewusst; der Kontext, in dem sie stand – als Einwand gegen meine Antwort an Berthild –, sprach aber für die Variante b. Durch die nachträgliche Änderung Deines Beitrags ist dies freilich nicht mehr so offensichtlich.
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    schrieb am 28.02.2011 um 23:44
    @lukita: "Es gibt rechteckige Besprechungs-Tische in Besprechungs-Räumen."
    Auch an rechteckigen Tischen kann man einen Gesprächs-Kreis bilden und respektvoll und hierarchiefrei miteinander sprechen.... die Tischform macht´s da nicht. Und auch an runden oder ovalen Tischen kann´s höchst hierarchisch und autoritär und ohne Gleicberechtigung zugehen.

    Deine Überlegung "....ob es gelingen kann, größere Projekte zu stemmen, ohne wieder neue Hierarchie-Ebenen auszubilden" ist m.E. im Ergebnis unabhängig von solchen "Äußerlichkeiten" wie einer Kreis-Formation (auch wenn die tatsächlich hilfreich für offenen, gleichberechtigten Dialog ist - das sehe ich schon) - da spielen ganz viele andere Faktoren eine wesentlich wichtigerere Rolle....und ich bin davon überzeugt, dass sich irgendwann bei jedem Projekt unterschiedliche Persönlichkeiten herauskristallisieren, insbesondere auch die, die Führung übernehmen und andere, die geführt werden (wollen); welche, die Visionen und Strategien entwickeln und welche, die umsetzen und realisieren; Generalisten und "Experten".... Ob das per se Hierarchien bedeutet und das per se negativ bewertet werden muß? Sehe ich nicht so....
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    schrieb am 28.02.2011 um 23:47
    Wir saßen, , wenn ich recht gezählt habe, zu vierzehnt über Deutschland verteilt um das Thema, auch noch zu sehr unterschiedlichen Zeiten. Wir sahen uns nicht wirklich an, wir redeten nicht, wir lasen nur fremde Texteam Bildschirm in unserer vertrauten Umgebung, wir schauten auf unsere Tastaturen und unsere getippten Gedanken erschienen hier auf dieser Seite untereinander angeordnet. Ich zum Beispiel kennen nur zwei Person derer, die sich hier geäußert haben, persönlich aus dem realen Leben, d. h. bin ihnen schon einmal begegnet. Hm,

    Ob dieser Gedankenaustausch anders abgelaufen wäre, hätten wir in einem Kreis gesessen und uns einander angesehen? Ob wir uns ebenso ausgedrückt hätten? Ich glaube schon.
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    schrieb am 28.02.2011 um 23:57
    @Dagmar: Warum stellst Du diese Frage? Ich kann sie nicht beantworten.... was ich sagen kann, ist, dass ich das Gleiche wie geschrieben geäußert hätte und wahrscheinlich auch nicht anders formuliert hätte....
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    schrieb am 01.03.2011 um 00:44
    Das käme auf einen Versuch an. Schade, das geht hier nicht. Vielleicht können Erwachsene ihr Verhalten besser einschätzen, mag sein. Jugendliche unterschiedlichster Altersgruppen meinten, ihr Verhalten wäre dasselbe, also unabhängig von der Sitzanordnung. War es aber definitiv nicht, was wir dann jeweils durch Erfahrung und eigene reflektierte Beobachtung erleben konnten.

    Der Vergleich hinkt vielleicht, aber nur vielleicht.
    Ich wünsche Dir eine gute Nacht.
    Dagmar SamtNierchen
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    schrieb am 01.03.2011 um 11:54
    Hmmmmm ...
    Vielleich könnte ja die nächste Utopia-Konferenz dafür genutzt werden, genau das mal auszuprobieren?
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    schrieb am 01.03.2011 um 12:45
    Noch ein kleiner, zumindest für mich interessanter Nachtrag zum Beispiel aus der Schule (siehe Dagmars Kommentar vom 25.02.11 um 22:56Uhr)

    Seit ich zum letzten Schuljahresende pensioniert wurde, komme ich nur noch einmal pro Woche für zwei Stunden in mein ehemaliges Klassenzimmer, wo ich mich mit Schülern in einer AG treffe und mit ihnen zusammenarbeite.
    Mit Beginn des neuen Schuljahres standen die Schultische wieder in Reih und Glied, zwischendurch auch mal in Gruppen und seit geraumer Zeit in Hufeisenform.

    Heute Vormittag traf ich bei Erledigungen in der Stadt die Mutter eines Schülers meiner letzten Klasse (Fünftklässler) und erfuhr, obgleich ich das Thema nicht angeschnitten hatte, dass die Schüler nun wieder die Kreisform vom letzten Jahr zurückhaben wollten und dies auch erreicht hätten.
    Ja, was sagt dies vermutlich aus?
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    schrieb am 01.03.2011 um 13:21
    Wow! Geborgenheiterkeit!
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    schrieb am 14.08.2017 um 22:27
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    schrieb am 15.08.2017 um 09:37
    Toll, eine Seite in Deutsch!
    Ich muss mich erstmal ums Sozialamt kümmern, muss nachweisen, dass ich noch immer keinen Cent zu viel für mein bisschen Leben aufm Konto habe - tja...
    Einen angenehmen Tag wünsche ich jedem Menschen, der hier guckt und mehr!
 

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