Freitag, 4. Januar 2013

China: Land im Wandel

Kai Strittmatter war nur ein paar Jahre weg. Aber als der SZ-Korrespondent jetzt nach China zurückkehrte, war plötzlich alles anders. Beobachtungen aus einem Reich, das seine Mitte nicht mehr findet.

"Mit Peking ist das so eine Sache. Ich muss an den Spruch eines Freundes denken: Da bist du ein Jahr weg, kommst wieder, und Peking ist verschwunden. Stattdessen steht da eine neue Stadt, und die nennt sich wieder Peking. Ich war sieben Jahre weg. Kurz vor dem Landeanflug: mongolisches Grasland, Sanddünen, sanft gefaltet wie das goldene Betttuch eines Buddhas, dann die Berge, kurz ist die Große Mauer zu sehen, Bollwerk gegen die Barbaren, die einfach immer drüberstiegen, wenn es ihnen passte. Gleich kommt die Stadt. »Temperature 32 degrees. Clear sky«, sagt der Pilot. Das darf man nicht wörtlich nehmen, er will wohl sagen: Es regnet nicht. Die gelb-braune Decke, durch die das Flugzeug stößt, kommt mir bekannt vor. Auch sonst verleugnet sich Peking nicht völlig. Der Taxifahrer am Flughafen, der mir mit einem stummen Nicken bedeutet, meine Koffer selbst in den Kofferraum zu wuchten, und der dann zwei trockene Flüche ausstößt, als er mein Ziel erfährt. Soll heißen: zu nah. Er ist umsonst zwei Stunden Schlange gestanden. Sein Tag ist im Arsch."

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